Prämonstratenserstift St. Marien und St. Nikolai
Der Magdeburger Domprobst und spätere Erzbischof von Bremen Graf Hartwig von Stade stiftete 1144 sein Besitztum zwischen Havel und Elbe dem Erzbistum Magdeburg. Er wollte für das Seelenheil seiner Familie ein Prämonstratenserkloster gründen, das im Dezember 1144 von König Konrad III. bestätigt und in der Nähe des Marktes erbaut wurde. Ein Standortwechsel wurde aber bald wegen des Marktlärms notwendig und so erfolgte ein Neuaufbau des Klosters etwas außerhalb an heutiger Stelle.
Der Bau der Stiftskirche, der 1148 begonnen wurde, ist Vorbild für den Kirchenbau im gesamten altmärkischen Raum. In den Jahren zwischen 1149 und 1172 entstand die dreischiffige, kreuzförmige Basilika mit Chor und kleineren Apsiden an den Querschiffen. Im Westen wurde der Bau zunächst ohne Türme ausgeführt. Zwischen 1172 und 1200 erfolgte der Einbau der zweischiffigen Krypta und der Nebenchöre sowie der Bau der Turmuntergeschosse. In einem dritten Bauabschnitt zwischen 1200 und 1240 wurde der Bau der Westtürme (Vollendung 15. Jh.) vorangetrieben und Kreuzgang und Sommerrefektorium wurden errichtet. Der Kreuzgang, beeinflusst durch den Neubau des Magdeburger Domes, trägt bereits gotische Züge, nur der Ostflügel ist noch weitestgehend in seinem originalen Zustand erhalten. Da Kirche und Kreuzgang schon im 17. Jh. baufällig waren, wurde die Kirche ab 1684 unter Kurfürst Friedrich Wilhelm wieder instand gesetzt. Im 18. Jh. wurde aufgrund der Baufälligkeit der Dachreiter auf der Vierung abgetragen. Umfassende Restaurierungen erfolgten zwischen 1853 und 1856 und nochmal zwischen 1955 und 1966. Zur Erstausstattung der Kirche gehört ein Osterleuchter, der auf die Zeit um 1170 datiert wird und dessen eingeritzte Figuren u. a. Christus mit einer Schriftrolle zeigt sowie Petrus und Paulus.
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Nach Absprache werden Führungen zu verschiedenen Themen angeboten. Genaue Informationen sind auf der Webseite www.kloster-jerichow.de zu finden.