Stiftskirche St. Cyriakus, Gernrode
Die von Markgraf Gero 959 auf dem Gelände seiner Burg gegründete Stiftskirche, geweiht dem heiligen Cyriakus, gehört zu den beeindruckendsten Bauwerken an der "Straße der Romanik". Ausdruck mittelalterlicher Gedankenwelt ist das Fehlen rechter Winkel innerhalb der Kirche. Ein Bild aus dem 16. Jh. stellt den Gründer Markgraf Gero dar.
Das Damenstift St. Cyriakus gehört heute zu den bedeutendsten Zeugnissen ottonischer Architektur. Die flachgedeckte kreuzförmige Emporenbasilika mit drei Apsiden ist gut erhalten. Im 12. Jahrhundert wurde der Westbau mit zwei Türmen, hohem Mittelbau und Apsis errichtet. Die Kirche ging durch den Wechsel von Pfeiler und Säule im Langhaus als âältestes Beispiel einer Emporenbasilikaâ in die Geschichte ein und erlangte so große entwicklungsgeschichtliche Bedeutung für die Baukunst des deutschen Hochmittelalters.
Im südlichen Seitenschiff ist im 11. Jh. das heilige Grab nachträglich eingesetzt worden, die älteste in Deutschland erhalten gebliebene Nachbildung des Grabes Christi in Jerusalem. Zum Osterfest ist das Grab Mittelpunkt des mittelalterlichen Osterspiels. Am achteckigen Taufstein wird das Leben Christi dargestellt. Neben Gottesdiensten finden auch viele Konzerte in der Stiftskirche statt.
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