Zisterzienserkloster Sanctae Mariae ad Portam
Das Zisterzienserkloster Schulpforte entstand aufgrund der Verlegung des Klosters Schmölln durch den Naumburger Bischof Udo I. Es bestand von 1137 bis 1540 und war das mächtigste und reichste Kloster in Mitteldeutschland. Seit 1540 beheimatet das Kloster die Landeschule Pforta, die Persönlichkeiten wie Friedrich Nietzsche oder Friedrich Gottfried Klopstock hervorbrachte.
Die Mönche des Klosters pflanzten hier erste Weinreben an, züchteten neue Obst- und Gemüsesorten und bauten die Klosteranlage aus. Die Gestaltung des Baus war durch einfache Formen und Funktionen gekennzeichnet. Die Zisterzienser-Baukunst beschränkte sich auf das Wesentliche. Dementsprechend ist die Klosterkirche, eine ursprünglich kreuzförmige Basilika, frei von Farben und dem für die Romanik typischen Stützenwechsel. Die Klosterkirche St. Maria und Johannes weist äußerlich eine gotische Gestaltung auf, da sie ab 1251 auf den Fundamenten des romanischen Baus im gotischen Stil neugebaut wurde. Innen sind allerdings Teile der romanischen Vorgängerkirche erhalten geblieben. Romanische Pfeiler, ein mit Blendarkaden verzierter, steinerner Blockaltar und ein Triumphkreuz aus der Romanik sind noch erhaltene, romanische Elemente. Die westlich der Klausur gelegene Mühle oder die Abtskapelle des Fürstenhauses stammen ebenfalls aus der romanischen Epoche.
Nach der Säkularisierung des Zisterzienserklosters 1540 wurde in den Klostergebäuden eine fürstliche Landesschule eingerichtet. Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Nietzsche oder Leopold von Ranke waren berühmte Schüler von Schulpforte. Später diente das ehemalige Kloster als Nationalsozialistische Erziehungsanstalt, Heimoberschule und ab 1990 wieder als Landesschule. Die meisten historischen Bauten der Klosteranlage können besichtigt werden. Sehenswert sind außerdem Kunstwerke späterer Epochen, wie Epitaphe und Dreikönigsaltar.
Rundgang mit Audio-Guide möglich, Führungen auf Anfrage.
Weitere Attraktionen im Umkreis von 25 km:
Gradierwerk Bad Kösen
ebenfalls "Straße der Romanik":
- Romanisches Haus, Bad Kösen
- Rudelsburg
- Burg Saaleck